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November 2009

06. November
Manihi, Tuamotus
14 28 S
146 01 W



Nach einer leider recht windarmen Ueberfahrt, sind wir seit einer Woche auf Manihi. Manihi liegt im aeussersten Nordosten der Tuamotus, ist ungefaehr 192 km 2 gross und hat um die 700 Einwohner.

Es gibt einen kleinen Pass als Zufahrt in die Lagune und direkt am Pass einen kleinen Ort, Paeua.
Keine Bank oder Geldautomat, eine kleine Post, zwei kleine Laeden, ein Jugendclub und der woechentliche Stopp des Inselversorgers, der die Hauptattraktion der Woche darstellt.
Alles was ueber die normalen Lebensmittel hinausgeht, muss in Papeete bestellt werden. Und so liefert der Versorger Plastikstuehle und Blumenerde, Dieselfaesser und Moebel, Werkzeuge, Fahrraeder und Autos.
Die gibt es erstaunlicherweise auch hier, obwohl die Laenge der Dorfstrasse nur geschaetzte 5 Km betraegt. Dafuer aber gut ausgebaut. 


Hauptstrasse von Paeua


An der Mole

Irgendwie scheint der hiesige Buergermeister ein Herz fuer Beton zu haben und so wird derzeit fast jede freie Flaeche betoniert.
Den Bewohnern scheint es zu gefallen und die Vegetation im Ort nimmt den Betonflaechen den Schrecken.

Auch wenn der Ankergrund in der Lagune von Manihi eher bescheiden ist, uns gefaellt es gut hier.
Was im besonderen an den Menschen  liegt. Wir werden alle paar Meter angesprochen, Fragen woher und wohin sind an der Tagesordnung.
Gestern haelt ein offenes Boot an der Lop TO mit Fernando, dem hiesigen Baecker, der mal eben zwei Baquettes vorbei bringt. Bon appetit!
Wir lernen Kanny und John kennen, zwei Amerikaner, die auf einem privaten Motu derzeit ein Haus fuer einen hier ansaessigen Franzosen bauen. Vor dem Motu koennen wir ankern. Es gibt ein Stueck Sandstand mit Palmen fuer das abendliche Boulespiel, einen Dinghianleger und drei Inselhunde, die sich von uns verwoehnen lassen. Dazu glasklares Wasser.  Was wollen wir mehr?




Wasserqualitaet die wohl unuebertroffen ist...

Kanny und John, beide mit Polynesierinnen verheiratet und sonst in Papeete und San Diego wohnhaft, sind derzeit Selbstversorger und daran scheinbar nicht gewoehnt. Seit einigen Tagen ist der Pfandkuchenfertigmix alle, was die beiden in eine kulinarische Krise stuerzt. John fragt uns dann auch prompt, ob es irgendwie moeglich ist Pfannkuchen ohne Fertigteigmischung selbst zu backen.
Auf Kerstins Antwort Mehl, Milch und Eier, reagiert er amerikanisch erstaunt..."Thats amazing. Hey Kanny, Pfandkuchen kann man auch selber anruehren, sogar ohne Hefe"....Kannys Antwort" Oh yes, I haerd about that"  :-)
WIr bringen am naechsten Tag eine Schokoladenkuchen vorbei, selbst angeruehrt, versteht sich ...
Es sieht so aus, als wuerden wir John in den USA wiedertreffen. Er lebt im richtigen Leben als Friseur in San Diego und laedt uns ein, wir sollen vorbeikommen, sobald wir in der Naehe sind. Machen wir doch glatt.


Spaziergang mit Hunden


Ankerplatz in der Lagune

Manihi ist eins der Pelzuchtcentren in den Tuamotus. Und auch wenn die Produktion der schwarzen Perlen seit 2003 ruecklaeufig ist, gibt es immer noch eine handvoll Perlfarmen im Atoll.
Wir besuchen zwei von ihnen und schauen uns die langwierige und arbeitsaufwendige Prozedur an. Und verstehen anschliessend, was Perlen so teuer macht.

Zunaechst muss die Auster eine bestimmte Groesse erlangen, wofuer  sie ungefaehr 3 Jahren braucht. Sie wird geerntet, gesaeubert, gebohrt und anschliessend mit einer kuenstlichen Perle , die man Necleus nennt, geimpft. Hierfuer werden im uebrigen eigens Spezialisten aus China eingeflogen. Die Perle waechst dann noch einmal ca. drei Jahre in der geimpften Muschel, bis sie die gewuenschte Groesse erreicht hat. Dann wird sie entfernt und eine neue Necluse wird eingesetzt. Bei jedem Impfungsvorgang veringgert sich alledings die Qualitaet der gewonnen Perle, so das eine Muschel maximal dreimal genutzt wird.
Die Chance das eine Necluse auch wirklich anwaechst und eine Perle produziert liegt bei nur 30 %. Nur 20% der gewonnen Perlen erreichen eine Qualitaet, die den Verkauf moeglich macht.
Alles in allem also eine Zeitaufwendige und risikoreiche Prozedur.


Hier wachsen die jungen Austern



Sind sie gross genug, werden sie geerntet und gereinigt


Diese sind fertig fuer ihre ertse Impfung.


..und bekommen noch schnell ein Loch, um sie spaeter in den Koerben befestigen zu koennen, in denen sie in den kommenden drei Jahren hoffentlich eine Perle in Qualitaet A produzieren.

Unser eigentlicher Plan war es von hieraus weiter in die Marquesas zu segeln. Andererseits wollen wir Weihnachten auf Hawaii sein. Da derzeit kein Wetter fuer eine Weiterfahrt in Richtung Marquesas in Sicht ist, ueberlegen wir mehr und mehr, direkt von hier aus in Richtung Hawaii zu starten. Bis dort sind es noch einmal ca 2.300 sm, also ungefaehr drei Wochen Ueberfahrt. Ueber den Aequator und fuer "Lop to" das erste mal seit 8 Jahren zurueck auf die Nordhalbkugel...